Die niederschlesische Metropole heißt heute Wroclaw und zieht Besucher mehr denn je in ihren Bann. Das liegt auch an ihrer bewegten Geschichte.
Breslau (Wroclaw) gilt heute als eine der schönsten Städte Polens und begeistert auf den ersten Blick. Vor allem der historische Marktplatz rund um das mittelalterliche Rathaus erstrahlen wieder in altem Glanz, trotz der schweren Schäden infolge des 2. Weltkriegs. 2016 war sie Europäische Kulturhauptstadt. 2018 wurde die Stadt an der Oder zur „European Best Destination“ gewählt. Architekturfreunde und Geschichtsinteressierte können hier auf Entdeckungstour gehen.
Welche 18 Highlights man in Breslau auf keinen Fall verpassen sollte erfahren Sie hier
Denn das heutige Wroclaw ist eine faszinierende Stadt der Gegensätze, was vielleicht an der Mischung aus polnischer, deutscher, böhmischer und habsburgischer Vergangenheit liegt. Hier treffen alle Facetten der Architektur aufeinander: Vom gotischen Prachtbau bis zum sozialistischen Monumentalbau. Breslau ist aber auch eine Wasserstadt – sie auch das „Venedig des Ostens“ genannt: Die Oder durchzieht die Stadt und ist ihr Ursprung und ihre Lebensader. Und Breslau ist natürlich eine Studentenstadt, was für junges und lässiges Flair sorgt. Aber auch Gourmets können hier lukullische Entdeckungen zu günstigen Preisen machen. Neben den bekannten und nach wie vor sehenswerten Orten bietet Breslau zudem auch viele neue Highlights, die man entdecken kann. Das alles zusammen, macht den Besuch in Schlesiens historischer Hauptstadt so spannend.
Tausendjährige Historie
Wrocław wurde erstmalig im Jahr 1000 als eine gewaltige Siedlung auf einer Oderinsel erwähnt. Schon damals wurde am Ostrów Tumski das erste polnische Bistum gegründet. Im Jahr 1335 geriet die Stadt unter die Herrschaft des tschechischen Königs Johann von Luxemburg und brach die Verbindung zu Polen. Vratislav gelangte kurzzeitig mit ganz Polen unter ungarische Herrschaft. Aus dieser Zeit stammt der ungarische Stadtname Boroszló. Mit der tschechischen Krone wurde Breslau in die Habsburger Monarchie eingegliedert und heißt seitdem Breslau. Im Jahr 1741 wurde der Großteil von Schlesien einschließlich Breslau von Preußen erobert und verblieb bis 1945 innerhalb der preußischen und späteren Reichsgrenze. Damals wurde die „Festung Breslau“ als letzte Großstadt des Reichs von der Roten Armee erobert. Nach dem 2. Weltkrieg kehrte Breslau nach Polen zurück.
Vieles in Breslau erinnert an diese tausendjährige Geschichte. Die Stadtbesichtigung sollte daher am besten im ältesten Teil, also der heutigen Dominsel, den ehemaligen Inseln auf der Oder und deren Gabelung, begonnen werden. Die bekanntesten davon sind Ostrów Tumski und Wyspa Piasek (Sandinsel). Auf den „Inseln“ findet man einen Kirchenkomplex zu dem der Breslauer Dom, die Kathedrale St. Johannes der Täufer (polnisch Archikatedra św. Jana Chrzciciela) des Erzbistums Breslau, gehört. Sie wurde in den Jahren von 1244 bis 1341 im Stil der Gotik errichtet. Der Dom ist eines der Wahrzeichen von Breslau. Seine zwei Türme sind mit knapp 98 Metern die höchsten Kirchtürme der Stadt. Von der Aussichtsterrasse hat man einen atemberaubenden Blick. Kurz vor Sonnenuntergang lohnt sich daher ein Besuch auf der Dominsel besonders, denn dann kann man noch eine besondere Attraktion erleben: Jeden Abend werden die Gaslaternen von einem mittelalterlich gekleideten Gaslaternenanzünder per Hand angezündet.
Kurztrip durch die Geschichte Breslaus
Wer die Geschichte Breslaus in fünf Minuten erleben möchte, kann das auf dem Kulturpfad in der Innenstadt tun. Vom Jahr 1000 bis (Stand heute) 2017 sind auf 20 Bronzeplatten die wichtigsten Meilensteine in den begehbaren Pfad eingelassen. „Als nächstes kommt wahrscheinlich eine Platte, die die Corona-Pandemie betrifft“, orakelt Małgorzata Urlich-Kornacka.
„Breslaus Historie als weltoffene Stadt der Begegnung kann man aber besonders gut im sogenannten „Viertel der vier Tempel“ erleben“, sagt die Stadtführerin. Der Name rührt von den vier Religionsgruppen her, die hier ihre Gotteshäuser haben: Katholiken, Protestanten, Juden und Griechisch-Orthodoxe. Ihre Gebetsstätten stehen gerade einmal 300 Meter voneinander entfernt.
Stadt der Begegnung
In der Nähe der Synagoge befindet sich an einer Hauswand ein riesiges Wandgemälde mit Hebräischen Schriftzeichen, das nachts schön beleuchtet ist und den Kopf Aarons erahnen lässt. Ein Anziehungspunkt für Fotografen.
Die rekonstruierte Engler Orgel erklingt wieder
Besagter Aaron ist übrigens auch in der neugestalteten Engler Orgel in der Elisabethkirche porträtiert. Die Orgel aus dem 18. Jahrhundert war das prachtvollste Musikinstrument in Schlesien zu damaliger Zeit – sowohl in Hinblick auf die musikalischen Vorzüge als auch auf das Aussehen. Der Bau der als „Stimme Schlesiens“ berühmten Orgel wurde 1750 von Michael Engler begonnen und 11 Jahre später von seinem Sohn Gottlieb Benjamin Engler und seinem Schwiegersohn Gottlieb Ziegler fertiggestellt.
Dann zerstörte 1976 ein Brand die Basilika St. Elisabeth. Von der Orgel blieben teilverbrannte Figuren und Ornamente übrig, die sich als nützlich erwiesen, um das Material und einige stilistische Merkmale der Dekoration zu identifizieren. Im Jahr 2011 wurde der Beschluss gefasst, die Orgel vollständig zu rekonstruieren. Dabei handelte es sich um das weltweit größte Vorhaben dieser Art in der Nachkriegszeit. Die Kosten beliefen sich auf rund 22 Millionen PLN. Ende Januar 2022 ist „die Stimme Schlesiens“ zum ersten Mal wieder feierlich erklungen.
Verantwortlich für die Rekonstruktion war das Orgelbauunternehmen Klais aus Bonn, das auf eine fast 150-jährige Tradition zurückblicken kann. Die Spezialisten um Philipp Klais hatten zuvor bereits die neue Konzertorgel des Nationalen Musikforums in Wrocław geschaffen.
Das Nationale Forum für Musik (Narodowe Forum Muzyki) ist ein Konzerthaus für Klassische Musik, das am 4. September 2015 eröffnet und anlässlich der Ernennung Breslaus zur Kulturhauptstadt Europas 2016 errichtet wurde. Es gibt vier Säle, der größte bietet bis zu 1800 Personen Platz. Das Musikforum ist auch optisch ein Hingucker: Das auf dem Platz der Freiheit errichtete Gebäude wurde von Kuryłowicz & Associates entworfen.
Davor findet man übrigens auch die größte Gruppe der „Breslauer Zwerge“: Ein Orchester mit einer weiblichen Dirigentin. Die Zwergenjagd ist ein beliebter Sport bei Breslau-Besuchern – natürlich vor allem bei Kindern. Jeder kann für sich einen Lieblingszwerg finden, denn mittlerweile bevölkern rund 700 Zwerge Breslau. „Erst war es originell, aber jetzt sind es doch sehr viele und nicht jeder Einwohner findet die ständig steigende Zahl der Zwergeninvasion gut“, sagt Stadtführerin Małgorzata Urlich-Kornacka. „Die meisten sind mittlerweile Auftragsarbeiten.“
Hintergrund für die Breslauer Maskottchen ist die politische Oppositionsbewegung „Orange Alternative“, die in den 1980er Jahren mit Aktionen (zum Beispiel Demonstrationen mit Zwergenmützen) Kritik am kommunistischen Regime in Polen geübt und einen gusseisernen Zwerg (Papa Zwerg) in der Breslauer Altstadt aufgestellt hat.
Einer der originellsten Zwerge steht auf dem Marktplatz und erinnert mit seiner Gitarre an Jimi Hendrix – oder vielleicht doch an den Breslauer Gitarrenmusiker Leszek Cichoński? Der Musiker hat nämlich das jährliche „Thanks Jimi“- Festival initiiert. 2022 soll es zum 20-jährigen Jubiläum wieder am 1. Mai in Breslau stattfinden. 2006 stimmten dort 1.581 Teilnehmer gemeinsam den Klassiker „Hey Joe“ an und schafften es erstmals ins Guinness-Buch der Rekorde. 2019 trafen sich sogar 7.423 Rockfans aus aller Welt vor dem historischen Rathaus. Zur Jubiläumsausgabe soll nun ein neuer Weltrekord erzielt werden. Mehr unter: www.heyjoe.pl
Die Brücke der Büßerinnen
Und vor der Maria-Magdalena-Kirche im Zentrum der Stadt steht ein Zwerg, der auf einer Harley Davidson sitzt. Die Geschichte dahinter: der Probst der Kirche war ein leidenschaftlicher Biker und hat sämtliche Motorräder gesegnet, die ihm vors Weihwasser kamen.
Und noch eine Legende umgibt die Magdalenenkirche: Die kleine Brücke, die die beiden Türme der Kirche verbindet, gehört zu den interessantesten Aussichtspunkten von Wrocław. Einer Legende nach wandeln auf der Brücke die Seelen der jungen Frauen, die statt sich um den Haushalt und Kinder zu kümmern, lieber feierten und sich mit Männern amüsierten. Zur Strafe mussten sie über den schmalen Steg zwischen den Türmen laufen. Die „Brücke der Büßerinnen“ ist das ganze Jahr zugänglich. Im Turm gibt es keinen Aufzug, der Zugang nach oben führt über eine Wendeltreppe.
Jahrhunderthalle Breslau
Zu Breslaus Top-Sehenswürdigkeiten zählt natürlich die Jahrhunderthalle: ein imposantes Gebäude, das seit 2006 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Schon beim Anblick des Äußeren der 45 Meter hohen Breslauer Jahrhunderthalle (polnisch Hala Stulecia) kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die auch Hala Ludowa genannte Halle ist eine Veranstaltungshalle aus Stahlbeton, die von 1911 bis 1913 nach einem Entwurf des Architekten und damaligen Breslauer Stadtbaurates Max Berg errichtet wurde. Gemeinsam mit der im Jahre 1948 vor dem Haupteingang der Halle aufgestellten Iglica, einer rund 100 Meter hohen Nadel, zählt die Jahrhunderthalle zu den Wahrzeichen der Stadt Breslau.
Vorbild für die Gesamtarchitektur einschließlich Rotunde war das Pantheon in Rom. Auch auf dessen stufenförmige Kuppelkonstruktion wurde zurückgegriffen. Insgesamt 32 geschwungene Binder halten die 42 Meter hohe Kuppel. Durch die terrassenförmig angeordneten Fensterreihen fällt das Licht in die Halle. Deren gesamter Durchmesser beträgt 130 Meter. Die Akustik ist hervorragend.
Bis heute gilt der Bau als technische Meisterleistung. Er ist eines der ersten und bedeutendsten Beispiele der modernen Stahlbetonbauten des 20. Jahrhunderts. Mit seinen klaren Formen markiert er den Abschied vom Historismus und die Wende zum funktionalen Bauen. Mehr zur Geschichte hier www.halastulecia.pl
Die Jahrhunderthalle bildet das Zentrum des Breslauer Messegeländes, das zwischen 1911 und 1913 entstand. Zum Ensemble gehören auch der Vier-Kuppel-Pavillon „Pawilon Czterech Kopuł“ (seit 2016 Museum für zeitgenössische Kunst) und der Pergola-Rundgang um die Brunnenanlage, die der Architekt Hans Poelzig entworfen hatte.
Neon Side Galerie
Es gibt viele Arten sich der Geschichte Breslaus / Wroclaws zu nähern. Eine Art die neuere Historie auf ungewöhnliche Art kennenzulernen ist die Neon Side Galerie. In einem öffentlich zugänglichen Innenhof, hängen viele Neonreklame an den Fassaden, die größtenteils für Orte werben, die nicht mehr existieren. Vor allem nachts ist die Neon Side Galerie sehenswert, wenn die Neonschilder beleuchtet sind. In dem Innenhof, befand sich über viele Jahre hinweg das Unternehmen Reklama, das auch selbst Neonleuchten hergestellt hat.
Die Stiftung Neon Side existiert seit fast 10 Jahren. 2005 kaufte ihr Gründer Tomasz Kosmalski seine erste Neonreklame – ein für den Schrott vorgesehenes Schild einer Konditorei an der ul. Nowowiejska – der Ausgangspunkt eines ungewöhnlichen Unternehmens. Bis heute haben Kosmalski und seine Stiftung Neon Side Dutzende von leuchtenden Reklamen gesammelt.
Ring und Salz-Platz
Von hier sind es nur ein paar Schritte zum Ring (polnisch Rynek) – den mittelalterlichen Marktplatz, der heute den Kern der Fußgängerzone bildet. Die Bebauung rund um den Ring erfolgte in verschiedenen Stilepochen: Der mittlere Teil des Ringes ist durch den Tritt (ein Mittelblock) besetzt, welcher aus dem Rathaus, dem Neuen Rathaus sowie zahlreichen Bürgerhäusern besteht.
Beeindruckend ist das Rathaus in spätgotischem Stil. Im 67 Meter hohem Turm befindet sich die älteste Turmuhr Polens, die im Jahr 1368 erbaut wurde. In den Kellern des Rathauses ist das älteste Restaurants in Europa die „Piwnica Świdnicka“ – der „Schwiednitzer Keller“, wo schon Goethe eingekehrt ist. Dieses Jahr soll er nach Renovierung und Besitzerwechsel wiedereröffnet werden.
Gleich um die Ecke findet man die schönsten und farbenprächtig rekonstruierten Bürgerhäuser am Salzmarkt (Plac Solny). Wie der Name verrät, wurde dort im Mittelalter Salz gehandelt. Umso überraschender ist es, das heute hier vor allem Blumen angeboten werden – und zwar 24 Stunden rund um die Uhr. Und das scheint sich zu lohnen: Wer sich also mitten in der Nacht bei jemandem entschuldigen muss – hier findet derjenige die passenden Blumen dafür.
Blumen kann man auch im Laden „kwiaty“ von Lucyna Schumacher-Gebhard kaufen und es gibt sogar noch Kaffee und Kuchen dazu. Oder eine interessante blaue Tee Kreation. Ein Schuss Veilchensirup gibt dem Tee den süßen Pfiff und färbt das ganze lila – magisch!
Trendviertel Nadodrze
„Breslau hat eine sehr lebendige Café-Szene, viele darunter an ungewöhnlichen Orten. Zum Beispiel das „Pomiędzy“ (zwischendrin) mit der perfekten Lage zwischen Altstadt und dem neuen Hipsterviertel Nadodrze“, sagt Mirko Seebeck. Zusammen mit seiner Freundin Ewa Kierach hat er den „Wroclawguide“ – online und als Buch herausgegeben. Die beiden leben in Nadodrze, das zu deutschen Zeiten als Odertor bekannt war, benannt nach der Lage direkt an der Oder. Im heutigen Wroclaw ist die Übersetzung von Nadodrze fast gleichlautend: „Über der Oder“. Den Eingang zum Viertel markiert ein riesiges Mural mit einem Schlüsselloch. Mural ist Streetart, bezeichnet aber im Unterschied zum Graffiti ein großformatiges Wandgemälde.
Früher galt der Stadtteil als gefährlich, heute ist hier ein alternatives Viertel, ein Hotspot für Kunst und Kultur – und für Filmemacher – entstanden. Der Film „Bridge of Spies“ von Steven Spielberg wurde zum Beispiel hauptsächlich in den Strassen Kurkowa und Ptasia gedreht.
Das Viertel wurde in der Vergangenheit stark vernachlässigt, aber als Folge dessen kommen nun wieder alte deutsche Spuren zum Vorschein. „Durch den schlechten Zustand einiger Gebäude bröckelt die Farbe ab. Dadurch werden plötzlich alte deutsche Firmennamen wieder sichtbar. Aber auch allgemeine Bezeichnungen wie „Gastwirtschaft“ prägen plötzlich hier wieder den polnischen Alltag“, sagt Mirko Seebeck. „Es ist spannend einfach im Viertel herumzulaufen und nach den deutschen Spuren zu suchen. Aus unserer Sicht gibt es keinen anderen Ort, wo Geschichte wieder ein so spannender Teil der Gegenwart wird.“
Gut zu wissen
Anreise
Fliegen: Mit dem Flugzeug von vielen deutschen Flughäfen direkt nach Breslau. Breslau hat einen eigenen internationalen Flughafen mit dem Flughafencode WRO, der für den heutigen Namen Wroclaw steht.
Auto: Dank der Europäischen Union wurden die meisten Straßen nach Breslau in den letzten Jahren deutlich verbessert, daher ist es kein Problem mit dem Auto anzureisen. In Breslau gibt es kein öffentliches kostenfreies Parken. Daher sollte man mit der Unterkunft am besten direkt einen Parkplatz buchen. Ansonsten kann man sicher in der Tiefgarage Nowy Targauf drei Ebenen, mit ausgezeichneter Lage direkt im Stadtzentrum und nur wenige hundert Meter vom Marktplatz entfernt, parken. Mit 334 Parkplätzen ist es eine der besten Parkmöglichkeiten in der Stadt.
Bus: Es gibt zahlreiche Busverbindungen von Breslau, zum Beispiel den günstigen FlixBus aus vielen deutschen Städten.
Tipp: Mit dem Zug nach Breslau zu fahren ist nicht nur aus Umweltsicht eine gute Idee. Von Berlin aus fährt zum Beispiel ein durchgehender EC mit dem man in 4 Stunden in Breslau ist. Im Zugrestaurant kann man sich mit polnischen Köstlichkeiten schon auf Breslau einstimmen.
Der Hauptbahnhof in Breslau trägt den polnischen Namen “Wrocław Główny” und ist schon das erste architektonische Highlight der Stadt. Der Bahnhof erinnert an eine königliche Burg. Zu deutschen Zeiten war dieser sogar der größte Bahnhof in ganz Deutschland.
An Wochenenden fährt zusätzlich noch der Kulturzug zwischen Berlin und Breslau. Das Besondere ist, dass es auf der Fahrt ein interessantes Programm, wie Konzerte oder Lesungen gibt. Das Programm auf Facebook. Homepage vom VBB Kulturzug.
Währung
Polen gehört nicht zur Eurozone. Der Polnische Złoty (PLN) ist die in Polen gültige Währung. 1 Euro entspricht rund 5 PLN. In Supermärkten und den meisten Geschäften sowie in Restaurants sind gängige Kreditkarten ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel.
Übernachten
Das beste Hotel in Breslau ist das Hotel Monopol. Das 5-Sterne-Superior-Hotel liegt sehr zentral in der Breslauer Innenstadt gegenüber der Oper – etwa 450 Meter südlich vom Großen Ring entfernt. Das Hotel wurde 1892 im Neobarock-Stil von Architekt Karl Grosser erbaut und hat eine beeindruckende Geschichte. Seit 1984 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. 2008 wurde es saniert und ausgebaut. Viele berühmte Persönlichkeiten von Pablo Picasso bis Marlene Dietrich haben hier schon übernachtet.
Das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen, das Spa ist einen Besuch wert und die Dachterrasse, bietet einen wunderschönen Blick auf das Musikforum. Auch Nicht-Hotelgäste können mit dem Aufzug ganz nach oben fahren und auf der Terrasse bei einem Sundowner den Ausblick genießen. Oben gibt es zudem ein tolles Restaurant. Die Zimmer kosten etwa 120 Euro für 2 Personen mit Frühstück. https://monopolwroclaw.hotel.com.pl/hotel-monopol-wroclaw
Das Art Hotel besticht durch seine hervorragende Lage im Herzen Breslaus – nur ein paar Schritte vom Marktplatz entfernt. Das Hotel hat eine gemütliche Atmosphäre und eine Einrichtung inmitten von Kunstwerken. Außerdem kann man hier den Geschmack des Alten Breslaus erleben: Die Hotelküche bietet viele Breslauer Spezialitäten aus dem vorherigen Jahrhundert. https://www.arthotel.pl/de/
Das Bridge Hotel ist relativ neu und das einzig moderne Luxushotel auf der Dominsel, dem Ort in Breslau, an welchem die Stadt gegründet wurde. Ideal für Paare, die lieber an einem ruhigen, romantischen und wunderschönen Ort übernachten, vor allem da die Altstadt auch nur wenige Minuten Fußweg entfernt ist. https://thebridgewroclaw.pl/de/
Breslau-Tipps
Stadtführung: Eine private Stadtführungen mit der deutschsprachigen Małgorzata Urlich-Kornacka machen. Infos auf ihrer Internetseite: https://viawroclaw.com/deutsch
Essen: Breslau hat viele tolle Restaurants von bodenständig bis schick. Das La Maddalena gehört zur letzteren Kategorie, doch es lohnt sich hier zu essen. Neben einer spannenden Küche mit ungewöhnlichen Kreationen, ist das Ambiente innen und der sensationelle Ausblick auf die Oder und das gegenüberliegende illuminierte Universitätsgebäude, das sich im Wasser spiegelt, ist nicht zu toppen. Vor allem die große Außenterrasse, die unmittelbar über der Oder schwebt, ist einer der angesagtesten Ausgehtipps bei Einheimischen. Hier muss man vorab zum Dinner reservieren. http://lamaddalena.pl/
Sehr gute und günstige polnische bzw schlesische Küche gibt es im Restaurant Wrocławska. Das Restaurant gibt es seit fast 30 Jahren. Die Küche hat viele Veränderungen durchgemacht und ist nun zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Angeboten werden Rekonstruktionen alter Gerichte wir Bigos Wrocław, schlesischer Himmel, Hekele, Nudeln von Wrocław und Bier aus lokalen Brauereien. Natürlich dürfen auch Pierogi in vielen Variationen nicht fehlen, wie zum Beispiel mit Entenfüllung oder Kartoffeln und Quark. Extratipp: mittags gibt es ein täglich frisches Lunchmenu mit Suppe und Hauptgericht. Sehr zu empfehlen. Nach dem Essen sollte man unbedingt einen der Wrocław Wodka aus eigener Herstellung probieren, die es in vielen Geschmacksrichtungen gibt. Unser Tipp: Kümmel und Rhabarber https://wroclawska.com.pl/de/homepage-de/
Ausgehen: Im Jazzclub und Restaurant Vertigo finden fast jeden Tag Live-Konzerte statt. Das Portfolio der Künstler reich von Swing bis Blues, Latin bis Pop, Funk, Soul und alles dazwischen. In der intimen Wohnzimmeratmosphäre kann man dazu auch gut essen und die Bar hat jeden angesagten Cocktail auf der Karte. https://vertigojazz.pl/en/
Johannismarkt: Vom 20. Mai bis zum 27. Juni 2022 findet in der Breslauer Innenstadt der Johannismarkt statt. Inspiration ist die Mittsommernacht am 21. Juni, die auch Johannisnacht genannt wird – der längste Tag des Jahres.
Vinyl-Café: Der Name verrät es bereits: Im Vinyl-Café gibt es zum Kaffee und Kuchen Musik vom Plattenspieler oder Grammophon. Die Lage direkt im Stadtzentrum ist ideal und macht es zu einem Pflichtprogramm-Café in Breslau für jeden Besucher! Den Sound aus der Vergangenheit gibt es in der Kotlarska 35-36.
Das neue Odrazentrum: Viele Breslau Highlights liegen am Wasser. Aber das Odrazentrum ist nicht nur innovativ, sondern auch optisch ein Hingucker. Der futuristische Glasbau liegt unmittelbar hinter der imposanten Kaiserbrücke (Grunwald Brücke) und wurde von einer Stiftung in zehnjähriger Arbeit erbaut. Das Oder-Zentrum bildet das einzige in Europa Bildungs- und Kulturzentrum auf dem Wasser. Es soll zugleich ein Treffpunkt der Breslauer und ein Veranstaltungsort aller möglicher Events sein. https://odracentrum.org/
Die Markthalle (Hala Targowa): Die Markthalle wurde zwischen 1906 und 1908 an der heutigen Ulica Piaskowa (Sandstraße) erbaut. Das Dach wird im Inneren durch parabolische Stahlbetonkonstruktionen getragen. Die Markthalle von Breslau ist einer der beliebtesten Märkte ist. Viele Stände bieten hier fast alles an, von Gemüse und Früchten über Fleisch und Blumen hin zu importierten Produkten.
Świebodzki Flohmarkt Breslau Neben dem ehemaligen Freiberger Bahnhof (Świebodzki) findet am Sonntagmorgen ein großer Flohmarkt mit lokalen Händlern statt. Der Fokus liegt auf Bekleidung, aber es gibt dort auch sonst fast alles zu kaufen – vom Räucherfisch bis zum Sammelstück. Einen Food Court gibt es im alten Bahnhof Świebodzki, dort ist auch ein Computerspielemuseum untergebracht.
Ausflugstipp: Nur 20 Minuten mit dem Auto von Breslauer Innenstadt ist das Resort & Spa Zamek Topacz entfernt. Dort man einem schönen Nachmittag verbringen. Einen Spaziergang rund um den See machen, die Oldtimer Ausstellung besuchen, die tolle Küche im Restaurant genießen und noch etwas Zeit im schönen Spa-Bereich des Hotels verbringen. Im Winter gibt es hier übrigens auch einen wunderschönen Weihnachtsmarkt mit beleuchteten Figuren. https://www.zamektopacz.pl/en/
Lesetipp: Ewa Kierach und Mirko Seebeck haben zu ihrer Internetseite https://www.wroclawguide.com/de auch einen Wroclaw Guide als Buch herausgebracht. „Breslau (Wroclav) – ein alternativer Reiseführer.“ 100 außergewöhnliche Orte, die man nicht verpassen sollte. https://www.wroclawguide.com/de/ein-alternativer-reisefuehrer-fuer-breslau-mit-100-aussergewoehnlichen-orten-die-man-nicht-verpassen-sollte/ ISBN: 978-3-98223388-8, Preis: 16,95 EUR (Taschenbuch) bzw. 8,95 EUR (E-Book)
Die zwei sind passionierte Breslau-Liebhaber und teilen ihr Leben zwischen Düsseldorf und dem heutigen Wroclaw auf. „Breslau ist definitiv unsere Wahlheimat und der Grund, warum wir WroclawGuide.com ins Leben gerufen haben – um allen unsere spannende und coole Stadt näherzubringen.“
Covid-Info: Aktuell liegt die wöchentliche Inzidenz nur noch auf einem geringen zweistelligen Wert und damit sehr viel niedriger als in Deutschland und vielen anderen Ländern. Deshalb hat Polen die Corona-Beschränkungen weitestgehend aufgehoben. Auch die Einreise ist nicht mehr reglementiert, eine Nachweispflicht sowie Quarantäneregeln gibt es nicht mehr.
Informationen über Wrocław unter www.visitwroclaw.eu
Mehr Infos zum Reiseland Polen unter www.polentravel.de
Die Recherche wurde unterstützt vom Polnischen Fremdenverkehrsamt Berlin. Einfluss auf den Inhalt des Artikels wurde nicht genommen.