Osaka: Stadt der Kontraste

Bisher galt Japan als „Hidden Gem“ unter den Reisedestinationen, doch spätestens dieses Jahr steht es ganz oben auf der Liste von Globetrottern und Kosmopoliten. Japan ist als Reiseziel klar im Trend: Jährlich neue Besucherrekorde zeugen vom großen Interesse an der fernen Inselnation. 

Osaka ist einfach anders. Während Tokio mit futuristischer Eleganz glänzt und Kyoto mit traditioneller Schönheit verführt, ist Osaka die Stadt der Kontraste: Sie ist laut, bunt, herzlich und überraschend spirituell. Wer sich auf diese Metropole einlässt, erlebt nicht nur Japans kulinarisches Herz, sondern auch eine Reise zwischen Vergangenheit und Zukunft – von Street Food unter Neonlichtern bis zur Stille eines Bergtempels.

Expo 2025 – Zukunft zum Anfassen

Ein Highlight, durch das Osaka 2025 weltweit ins Rampenlicht gerückt wird, ist die Weltausstellung Expo 2025 auf der künstlichen Insel Yumeshima. Unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives” präsentieren dort über 150 Länder ihre Visionen für eine nachhaltige Zukunft. Die futuristischen Pavillons setzen auf Hightech, Umweltbewusstsein und interaktive Erlebnisse.

Die Besucher können sich auf Themenbereiche wie Gesundheit, Mobilität und digitale Innovationen freuen. Besonders beeindruckend ist, dass die Expo auf digitale Avatare setzt, die die Besucher durch die Ausstellung begleiten und ihnen so einen Vorgeschmack auf die Gesellschaft von morgen bieten. Nach der Expo wird die Insel selbst in ein nachhaltiges Stadtviertel umgewandelt – ein Symbol für Osakas Innovationsgeist.

Osaka ist kulinarisches Zentrum Japans

Osaka gilt als das kulinarische Zentrum Japans und Sushi ist hier mehr als nur Essen, es ist eine Kunstform. In traditionellen Sushi-Bars wie Endo Sushi in der Nähe des Fischmarkts oder im gehobenen Hajime Yakiniku & Sushi wird jedes Stück mit Präzision und Hingabe zubereitet. Besonders beliebt sind Omakase-Menüs, bei denen der Sushi-Meister die Auswahl trifft – ein Erlebnis für alle Sinne.

Wer es authentisch mag, besucht eine der kleinen Sushi-Theken im Kuromon Ichiba Market. Dort werden frischer Thunfisch, Seeigel und Jakobsmuscheln direkt vor den Augen der Gäste zubereitet. Tipp: Früh kommen lohnt sich, denn die besten Stücke sind schnell vergriffen.

Street Food in Namba und Dotonbori

Wenn die Sonne untergeht, erwacht Dotonbori zum Leben. Die Straßen entlang des Kanals sind ein Paradies für Street-Food-Fans.

Hier dampfen Takoyaki-Stände, duften Okonomiyaki (herzhafte Pfannkuchen) und locken Kushikatsu (frittierte Spieße) in allen Variationen.

Besonders beliebt ist ein Besuch bei Daruma, einem Kult-Kushikatsu-Lokal mit jahrzehntelanger Tradition. Wer mutig ist, probiert dort auch exotischere Varianten wie frittierte Lotuswurzel oder Wagyu-Rind. Das angrenzende Viertel Namba bietet ein urbanes Erlebnis für alle Sinne, das aus einer Mischung von Shopping, Karaoke und Essensständen besteht.

Das berühmte Neon-Schild am Fluss

Ein ikonisches Fotomotiv und Symbol für Osaka ist der Glico Man, ein riesiges Neon-Schild am Dotonbori-Kanal. Seit den 1930er-Jahren zeigt es einen Läufer im Zieljubel und war ursprünglich Werbung für die Süßwarenfirma Glico. Heute ist es ein Treffpunkt, ein beliebter Ort für Selfies und ein Sinnbild für Osakas Energie.


Rund um das Schild pulsiert das Leben: Boote fahren durch den Kanal, aus den Bars dröhnt Musik und die Leuchtreklamen spiegeln sich im Wasser. Für den perfekten Blick steigt man am besten auf die Aussichtsplattform des Don-Quijote-Gebäudes – inklusive Riesenrad.

Osaka Castle

Mitten in der Stadt erhebt sich das majestätische Osaka Castle, ein Symbol der Macht und Geschichte. Ursprünglich im 16. Jahrhundert von Toyotomi Hideyoshi erbaut, wurde es mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Heute beherbergt das Schloss ein Museum zur Geschichte der Samurai und der Stadt.

Besonders schön ist ein Spaziergang durch den umliegenden Osaka Castle Park, der im Frühling mit Kirschblüten verzaubert und im Herbst in leuchtenden Farben erstrahlt. Wer früh kommt, erlebt das Schloss in ruhiger Atmosphäre – ideal für Fotos. 

Osaka als Drehort für internationale Filme

Osaka war mehrfach Drehort für internationale Filmproduktionen und bietet mit seiner urbanen Kulisse, historischen Stätten und lebendigen Straßen eine vielseitige Filmkulisse.

Die Serie Shogun mit Richard Chamberlain zeigt Osaka Castle als Kulisse für das Hauptquartier eines japanischen Fürsten. Die Burg wurde dabei als Symbol für Macht und Tradition inszeniert.

Auch der Actionthriller Black Rain von Ridley Scott mit Michael Douglas und Andy Garcia wurde teilweise in Osaka gedreht. Die düstere Atmosphäre der Stadt, ihre Neonlichter und das industrielle Flair dienten als perfekte Kulisse für die Jagd auf einen Yakuza-Killer. Besonders markant: Szenen in Dotonbori und rund um die Osaka Bay.

Und im Film John Wick: Kapitel 4 sucht der Protagonist Zuflucht im Osaka Continental Hotel. Obwohl die Handlung in Osaka spielt, wurden viele Szenen nicht direkt in Osaka, sondern im National Art Center in Tokio sowie in Berlin gedreht. Dennoch ist Osaka als symbolischer Ort zentral für die Handlung.

Mit dem Zug nach Mount Koya

Ein Kontrastprogramm zur urbanen Energie Osakas bietet ein Ausflug nach Mount Koya (Kōyasan). Die Reise beginnt mit dem Zug ab Namba Station, führt über malerische Dörfer und endet mit einer spektakulären Seilbahnfahrt auf den heiligen Berg. Kōyasan ist das Zentrum des Shingon-Buddhismus und beherbergt über 100 Tempel.

Die Atmosphäre ist magisch: Nebel zieht durch die Zedernwälder, Glocken klingen in der Ferne, und Mönche in orangefarbenen Gewändern gehen ihren Ritualen nach. Hier beginnt eine Reise zu sich selbst – fernab von Lärm und Hektik.

Übernachtung im Tempel – Shukubo-Erlebnis

Ein besonderes Erlebnis ist die Übernachtung in einem Tempel, dem sogenannten Shukubo. Tempel wie Eko-in oder Fukuchi-in bieten einfache, aber komfortable Zimmer, vegetarische Mönchsküche (Shojin Ryori) und die Möglichkeit, an Morgenzeremonien und Meditationen teilzunehmen.

Die Stille der Nacht, das Rascheln der Bäume und das sanfte Licht der Laternen schaffen eine Atmosphäre der Einkehr. Besonders bewegend: Die Teilnahme an der Goma-Feuerzeremonie, bei der Wünsche symbolisch verbrannt werden – ein Moment der inneren Reinigung.

Der Friedhof Okunoin

Ein Höhepunkt in Kōyasan ist der Besuch des Friedhofs Okunoin, einer der größten und mystischsten Japans. Über 200.000 Grabsteine säumen den Weg durch den Wald, darunter auch die Ruhestätte von Kobo Daishi, dem Gründer des Shingon-Buddhismus.

Der Weg zum Mausoleum ist gesäumt von moosbewachsenen Statuen, Steinlaternen und kleinen Altären. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch bei Dämmerung, wenn die Laternen leuchten und der Wald in geheimnisvolles Licht getaucht wird. Ein Ort der Stille, der tief berührt.

Rückfahrt nach Osaka – Shimano Museum

Nach der spirituellen Reise geht es zurück nach Osaka – und dort wartet ein ganz anderes Highlight: das Shimano Museum. Die Firma Shimano, weltweit bekannt für Fahrradkomponenten, zeigt hier ihre Geschichte, Innovationen und die Zukunft der Mobilität.

Das Museum bietet interaktive Ausstellungen, historische Fahrräder und spannende Einblicke in die Technik hinter Gangschaltungen und Rennrädern. Besonders für Technikfans und Radbegeisterte ist der Besuch ein Muss – und ein schöner Abschluss einer Reise voller Kontraste.

Japans älteste Weinkellerei im Westen

Gegründet 1914 in Kashiwara City, ist die Katashimo Winery die älteste noch bestehende Weinkellerei in Westjapan. Sie verbindet traditionelle japanische Brautechniken mit Weinherstellung und setzt auf nachhaltigen Anbau mit minimalem Pestizideinsatz. Die Weinberge liegen malerisch an steilen Hängen mit Blick auf Osaka. Besucher können das historische Lagerhaus aus der Taisho-Zeit besichtigen, das heute als Museum dient, und bei einer geführten Winery Tour mehr über die lokale Weinproduktion erfahren. Die Weine der Katashimo Winery wurden mehrfach international ausgezeichnet und sogar beim G20-Gipfel in Osaka serviert.

Gut zu wissen:

Infos zu Japan und Osaka

Hoteltipps

Das Swissôtel Nankai Osaka ist ein luxuriöses 5-Sterne-Hotel direkt über der Namba Station – ideal gelegen für Shopping, Gastronomie und Ausflüge nach Kyoto, Nara oder Kōyasan. Es bietet 546 stilvolle Zimmer, mehrere Restaurants (darunter das spektakuläre Table36 mit Blick über Osaka), ein Spa, ein Fitnesscenter und Konferenzräume. Die Schweizer Gastfreundschaft trifft hier auf japanische Eleganz.

Das Zentis Osaka ist ein modernes Boutique-Hotel im Stadtteil Dojimahama, nahe Nakanoshima und Kitashinchi. Mit 212 Zimmern, einem stilvollen Restaurant („Upstairz“), Lounge, Garten und Fitnesscenter bietet es urbanen Komfort mit Designanspruch. Ideal für Reisende, die Ästhetik, Ruhe und zentrale Lage schätzen.

Die EXPO 2025

Die Expo 2025 in Osaka, Japan, findet noch bis zum 13. Oktober 2025 statt. Das Thema der Weltausstellung ist „Designing Future Society for Our Lives“. Sie ist die zweite Weltausstellung in Osaka nach der Expo ’70 und findet auf der künstlichen Insel Yumeshima statt, etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt

Was kann man während der Weltausstellung 2025 in Osaka tun und sehen?

https://expo2025germany.de/ihr-besuch-de/

https://www.expo2025.or.jp/en/

Anreise

  • Qatar Airways bietet regelmäßige Flüge von mehreren deutschen Städten – darunter Frankfurt (FRA), München (MUC) und Berlin (BER) – nach Osaka Kansai International Airport (KIX) an. Die Verbindung erfolgt mit einem Zwischenstopp in Doha (DOH) am Hamad International Airport, dem Drehkreuz der Airline. Der Zwischenstop in Doha ist auch eine gute Gelegenheit die
  • Flugdauer: ca. 16–18 Stunden (inkl. Zwischenstopp)
  • Komfort: Qatar Airways ist bekannt für exzellenten Service, moderne Kabinenausstattung und großzügige Sitzplätze – auch in der Economy Class.
  • Gepäck: In der Regel 25–30 kg Freigepäck plus Handgepäck (je nach Tarif)
  • Buchung & Infos hier

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